Folder „Österreich ist schön, oder?“
Hier finden Sie die Quellenangabe zu den Fakten im Folder „Österreich ist schön, oder?“ sowie den Folder als Präsentation.
Folder als kurze Präsentation (20 Folien, 7,8 MB)
Folder als längere Präsentation (55 Folien, 8,5 MB)
Titelfoto: Das Foto, das auf der ersten Seite durch die gestanzte Öffnung im Ausschnitt zu sehen ist und nach dem Aufklappen als Ganzes, ist eine Luftaufnahme aus Altach/Vorarlberg, die aus einem Flugzeug über dem Rheintal nahe der Grenze zur Schweiz fotografiert wurde. Das Bild stammt von istockphoto.com.
Fakt 1 Ein Gebäude hat 40–70% der CO₂-Emissionen, die es im gesamten Lebenszyklus verursacht, bereits bei Fertigstellung ausgestoßen. Sanierung und Umbau sollten daher den Vorzug gegenüber Abriss und Neubau haben.
Quelle Holger König, Projekt: Lebenszyklusanalyse von Wohngebäuden. Lebenszyklusanalyse mit Berechnung der Ökobilanz und der Lebenszykluskosten, Endbericht im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt und des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Gröbenzell 2017, S. 6-169. Annahme: Lebensdauer 50 Jahre.
Fakt 2 Z. B. sind in Wien 67% der Verkehrsflächen dem Kfz-Verkehr gewidmet, obwohl nur 26% aller Wege per Pkw zurückgelegt werden. Gut die Hälfte davon sind unter 5 km und damit klassische Radstrecken.
Quellen Wiener Linien, Modal Split 2021, siehe z. B. eisenbahn.blog/wiener-linien-bilanz-zu-oeffi-jahr-2021 (zuletzt eingesehen am 16.8.2023); Jochen Heller: Aktive Mobilität in Wien, Endbericht im Auftrag der MA 18, Wien 2021, S. 27; MA 23, Verkehrsflächen seit 2002 – Bezirke Wien, www.data.gv.at/katalog/de/dataset/vie-bez-biz-tec-tra-2002f (zuletzt eingesehen am 16.8.2023); www.wienzufuss.at/2022/03/30/wienerinnen-und-wiener-sind-klimafreundlich-unterwegs-44-aller-wege-werden-mit-dem-rad-oder-zu-fuss-erledigt (zuletzt eingesehen am 16.8.2023)
Fakt 3 Die Errichtung herkömmlicher Einfamilienhaus- und Gewerbegebiete verbraucht viel Fläche und bewirkt weite Wege. Das verursacht Lärm und Abgase durch den Verkehr sowie hohe Kosten für die Aufschließung mit Straßen, Kanal und sonstiger Infrastruktur, bei freistehenden Einfamilienhäusern ca. viermal soviel wie bei mehrgeschossigen Wohnbauten.
Quelle Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen, Infrastrukturkosten in der Siedlungsentwicklung, Teil 1: Leitfaden, Salzburg 2022, S. 20: Vergleich Infrastrukturkosten freistehendes Einfamilienhaus versus Geschosswohnbau ca. 4:1 – die Studie geht von deutlich niedrigeren Dichten als z. B. in Wien aus, d. h. dort wäre das Verhältnis noch wesentlich schlechter für das Einfamilienhaus.
Fakt 4 Unsere gebaute Umwelt besteht nicht nur aus Häusern, sondern genauso aus dem öffentlichen Raum dazwischen, der uns allen gehört. Dessen Qualität ist auch von der Anordnung und Gestaltung der Gebäude abhängig. Deshalb braucht es dafür ein paar Grundregeln, beispielsweise den Einsatz eines Gestaltungsbeirats.
Keine Quelle.
Fakt 5 In Österreich gibt es laut Umweltbundesamt 13.000 Hektar Industriebrachen. Inklusive Gewerbeflächen und leerstehenden Häusern schätzt man die verbaute ungenutzte Fläche auf etwa so viel wie die gesamte Wohnnutzfläche in Österreich von insgesamt 41.489 Hektar.
Quellen Die Flächenangabe von ca. 40.000 ha beruht auf einer Abschätzung, die im Zuge einer durch die Hagelversicherung durchgeführten Auftragsstudie vorgenommen wurde. Diese Studie ist aktuell nicht veröffentlicht.
Wohnfläche: Statistik Austria, Wohnen 2022. Zahlen, Daten und Indikatoren der Wohnstatistik, Wien 2023, S. 25f.: Die gesamte Wohnnutzfläche in Österreich beträgt 41.489 Hektar.
Umweltbundesamt: Bodenverbrauch gefährdet Lebensgrundlage der nächsten Generationen, 2017. www.umweltbundesamt.at/aktuelles/presse/news2017/news-170612 (abgerufen am 12.6.23): In Österreich gibt es lt. Umweltbundesamt 13.000 ha Industriebrachen. Inklusive Gewerbeflächen und leerstehender Häuser schätzt man die verbaute ungenutzte Fläche auf 40.000 ha!
Umweltbundesamt, Wiedernutzungspotenzial industrieller Brachflächen in Österreich, 2004, S. 82: Der Berechnungsansatz der Variante 1, bei der die Brachflächenanzahl aufgrund der Analyse der Folgenutzungen von Betriebsschließungen in den Modellgebieten direkt von den Betriebsschließungen abgeleitet wurde, führt zu einer österreichweiten Brachflächenanzahl von rund 5.900 Brachflächen mit einem Ausmaß von rund 13.400 ha. Die Variante 2, bei der die Berechnung unter Berücksichtigung signifikanter Kennzahlen für Brachflächenanzahl und -ausmaß gemäß Analyse der Raumtypen erfolgte, ergibt etwas geringere Brachflächenangaben mit ca. 3.300 Brachflächen und einem Flächenausmaß von 8.500 ha.
Fakt 6 Untersuchungen zeigen: Städtebauförderung ist besonders effektiv darin, weitere private Investitionen anzuregen. Sie verursacht sehr geringe Fehlinvestitionen. Die ausgelösten Einnahmen und Einsparungen (Steuern, Arbeitsmarkt) übersteigen die öffentlichen Ausgaben.
Quellen Studien zur deutschen Städtebauförderung, dargestellt in: Klaus Fraaz: Die Bedeutung der Städtebauförderung für Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Informationen zur Raumentwicklung, Heft 9/10.2001, S. 547–550: Bei einer Förderung von Bund und Land von einem Euro im Rahmen der Städtebauförderung werden durchschnittlich zusätzliche 7,10 Euro aus öffentlicher und privater Hand in einem Fördergebiet investiert.
BMVBS (Hg.): Wachstums- und Beschäftigungswirkungen des Investitionspaktes im Vergleich zur Städtebauförderung, BBSR-Forschungsprojekt im Forschungsprogramm Begleitforschung zum Investitionspakt zur energetischen Sanierung der sozialen Infrastruktur der Kommunen, Mai 2011, S. 55: Ebenso fallen die Effekte der Städtebauförderung auf die Bruttowertschöpfung, das Steueraufkommen und die Sozialversicherungen sehr positiv aus. So resultiert aus einer Million Euro Fördermitteln von Bund und Land je nach Programm und unter Berücksichtigung der Bündelungs- und Anstoßeffekte eine Bruttowertschöpfung zwischen ca. 5 und 11,8 Mio. Euro. Parallel dazu werden durch eine Mio. Euro Fördermittel von Bund und Land je nach Programm zwischen knapp 100 und 217 Erwerbstätige für ein Jahr beschäftigt.