Unternehmen und Initiativen

Unternehmen, nicht profitorientierte Organisationen (NPOs, non-profit organizations) sowie Nichtregierungs-Organisationen (NGOs) spielen auf vielfältige Weise eine wichtige Rolle in der Baukultur, sowohl bei ihrer Herstellung als auch bei ihrer Nutzung. Sie spielen  eine große Rolle sowohl in politischen Prozessen als auch durch ihre ökonomische, soziale oder kulturelle Tätigkeit. Sie sind Teilhaber*innen und Akteur*innen der Kultur und damit auch der Baukultur, und durch ihren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder öffentlichen  Erfolg und die Tätigkeit ihrer Mitarbeiter*innen ermöglichen sie es, in gute Baukultur zu investieren und so zur Steigerung der Lebensqualität für die gesamte Gesellschaft beizutragen.

Bürogebäude und Kreativcluster "Stadtelefant" im Sonnwendviertel, Wien
Architektur: Franz & Sue

© Andreas Buchberger

Bedeutung bei der Planung von Gebäuden und Freiräumen

Unternehmen und Organisationen sind oftmals selbst Auftraggeber*innen für Gebäude und Freiräume, ob nun Neubauten oder Sanierungen. Weiters sind sie Träger*innen der Entwicklung bei der Planung eigener Gebäude, oder sie beteiligen sich als Stakeholder an Planungsprozessen im eigenen Stadtteil oder im Dorf.

Eine wichtige baukulturelle Rolle spielen Unternehmen und Organisationen, wenn sie selbst für die eigene Nutzung Gebäude planen und errichten – sie haben, ebenso wie die öffentliche Hand, großen Einfluss darauf, welche Bedeutung in einer Gesellschaft der Baukultur beigemessen wird, je nachdem, wieviel Bedeutung sie selbst als Auftraggeber*innen der Baukultur beimessen – das heißt wie wichtig ihnen ihre Gebäude sind als Arbeitsorte ihrer Mitarbeiter*innen und als Teil der Städte und Dörfer, in denen sie errichtet werden und zu denen sie, ebenso wie alle anderen Gebäude vor Ort, ihren Beitrag leisten. Gebäude können nicht allein auf ihre Funktionalität reduziert werden, sondern sind Aufenthaltsorte für Menschen und Teile von Stadt- und Dorfräumen. Deshalb sollten Unternehmen und Organisationen auch selbst die Bauherrenrolle übernehmen und nicht fertige, unspezifische, gesichtslose Gebäude von Dienstleister*innen erwerben. Und sie sollten diese Gebäude, bei aller Bedeutung der Wirtschaftlichkeit, auch als Repräsentation des jeweiligen Unternehmens und der jeweiligen Organisation gegenüber dem räumlichen Umfeld verstehen. Dazu gehört es auch, sich als Unternehmen oder Organisation an planerischen Abläufen über das eigene Gebäude hinaus zu engagieren, etwa durch Beteiligung an Planungs- und Gestaltungsprozessen im öffentlichen Raum als Stakeholder und gegebenenfalls auch als Mitfinanzier.

Bedeutung bei der Herstellung von Gebäuden und Freiräumen

Eine enorm wichtige Rolle für die Baukultur spielen Baufirmen und die Qualität ihrer Arbeit bei der Herstellung von Gebäuden und Freiräumen. In der jüngsten Zeit steht die Bauindustrie zunehmend unter massivem Kostendruck. Umso wichtiger ist es, die Ausführung von Gebäuden nicht allein als Kostenfaktor zu sehen, sondern ihre große Bedeutung für die Qualität der auszuführenden Gebäude und Freiräume zu erkennen.

Zur Baukultur gehört es, Baufirmen, Bauproduktehersteller und Bauträgerunternehmen als wichtige Akteur*innen bei der Herstellung von Gebäuden und Freiräumen wahrzunehmen. Die nach wie vor in vieler Hinsicht qualitätvolle und lebendige Handwerkskultur in Österreich ist eine Voraussetzung für die baukulturelle Qualität, die in diesem Land besteht und laufend weiterentwickelt wird. Das Bauen ist traditionell ein nicht besonders innovationsorientierter Wirtschaftssektor. Umso wichtiger ist es, innovative Unternehmen in diesem Bereich zu fördern und zu unterstützen und als öffentliche Hand ebenso wie als Auftraggeberin oder Auftraggeber von Einzelgebäuden in Innovation im Bauen zu investieren, ob nun bei einzelnen Bauprojekten oder in Form von Forschung und Entwicklung, die anschließend breiter angewandt wird. Durch gezielte Investition der öffentlichen Hand in baukulturelle Innovation kann nicht nur das einzelne geförderte Unternehmen, sondern ein ganzer Wirtschaftssektor profitieren, wird somit auch im Export gestärkt und kann zur Baukultur in Österreich und darüber hinaus beitragen. Ein Wirtschaftssektor, der in Österreich sehr stark ist und in dem Baukultur besonders große Bedeutung besitzt, ist der Tourismus, für den Qualitätsorientierung und Innovation im Bauen deshalb besonders wichtig sind.

 



8.11.2023

Workshop „Studium Baukultur?“

Baukultur ist, wo wir was wie warum bauen und nutzen. Oder nicht bauen.

Gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden wollen wir darüber nachdenken, wie wir in der Architektur, Landschaftsarchitektur und Raumplanung ein zukunftsfähiges baukulturelles Bewusstsein vermitteln.

Ein gemeinsamer Workshop mit dem ÖIAV.

Anmeldungen unter: https://www.oiav.at/baukultur/

 

Folder „Österreich ist schön“